Post-communism
Schmetterling-Verlag, Stuttgart
1997
245
15,50 €
Eine Bilanz zur Privatisierung. Geschichte der Entwicklung gemeineigentümlicher Strukturen in Russland vom Zarismus bis heute.
Das Buch zieht die Bilanz aus der Privatisierung in der ehemaligen Sowjetunion. Es zeigt, daß das „westliche Modell“ keine Alternative zum Staats-, genauer Zwangskollektivismus der ehemaligen Sowjetunion ist und daß der Hinweis auf den Zusammenbruch der Sowjetunion nur ein vorgeschobenes Argument für den Abbau des Sozialstaates abgibt.
Hauptgegenstand der Analyse ist der nach-sowjetische Prozeß. An ihm wird verdeutlicht, daß die geschichtlich gewachsenen sozio-ökonomischen Voraussetzungen Rußlands eine andere als die bloß privatisierende Entwicklung erzwingen. Das wird im Kontext globaler Entwicklungen gezeigt. So wird offensichtlich, daß der Zusammenbruch des Zwangskollektivismus nicht nur in der ehemaligen Sowjetunion, sondern generell heute eine doppelte Bewegung freisetzt – die Befreiung persönlicher Initiative zum einen, den Zerfall des sozialen Gedankens und historisch gewachsener Solidarstrukturen zum anderen.
Es entsteht eine Umbruchsituation, die ihrem Wesen nach revolutionär ist. Sie weist in Richtung frei begründeter Solidargemeinschaften anstelle der bisherigen Scheinalternative zwischen Zwangsgemeinschaft oder liberalistischer Wolfsgesellschaft. So bleibt die Suche nach Alternativen für den Autor nicht auf die ehemalige Sowjetunion beschränkt. Sie wird allgemein.