Auf der Tagesordnung des zurückliegenden Forums stand Russland – und der heranwachsende Konflikt um die Ukraine. Bis zum Treffen war der Konflikt zum offenen Krieg eskaliert. Damit war der Termin thematisch, sagen wir einfach, übervoll aufgeladen.
Wir kamen daher überein, den Termin zu teilen. Die erste Hälfte schlicht zu nutzen, um uns auf einen gemeinsamen Informationsstand zu bringen und die zweite Hälfte der Frage zu widmen, wie wir mit der entstandenen Situation umgehen können und wollen.
Wir kamen überein, dass wir den Bericht extrem knapp halten wollen. Wir verweisen daher für den ersten Teil schlicht auf die Veröffentlichungen auf der Website www.kai-ehlers.de . Dort sind mehrere Texte nachzulesen, die die Genese des Konfliktes im Kern so nachzeichnen, wie er auch in der Runde wahrgenommen wurde. Ergänzend dazu findet Ihr dort die Videoaufzeichnung eines Vortrags von Kai Ehlers aus dem Jahr 2014, aus der zu erkennen ist, wie sich die Situation seit dem „Maidan“ innerhalb der Ukraine zugespitzt hat.
Als Kerngedanke trat in der Wahrnehmung des Konfliktes das historisch nachzuzeichnende, jetzt auch wieder akut hervortretende Bemühen der amerikanischen Welt besonders hervor, ein Zusammengehen, um nicht zu sagen ein Zusammenwachsen von Russland und Deutschland zu verhindern. Diesem amerikanischen Trauma, von dem Politikwissenschaftler George Friedman, Gründer und Leiter der Denkfabrik Stratfor während der Präsidentschaft Obamas, unmissverständlich benannt, wollen wir beim nächsten Treffen genauer nachgehen.
Auch im zweiten Teil möchten wir den Bericht sehr beschränken: Es versteht sich für unseren Forums-Kreis und wie wir hoffen, für die Menschen, die unsere Berichte seit Langem erhalten, von selbst, dass wir keinen Krieg gutheißen, diesen nicht, wie keinen der vielen anderen, die zurzeit in der Welt geführt werden. Hilfe tut Not. Auch begrüßen wir die breiten Demonstrationen für Frieden, die jetzt in Europa stattfinden – wenn sie sich nicht, den verlogenen offiziellen Vorgaben folgend, darauf beschränken, die Schuld für die entstandene Eskalation allein Russland zuzuweisen.
Über dies alles hinaus trat für uns eine zentrale Lehre aus der gegenwärtig sich erneut entwickelnden Zuspitzung der globalen nationalen Konflikte hervor, schroff und bündig formuliert: die Dreigliederung des sozialen Organismus als prinzipielle Einhegung des Krieges, wobei die Dreigliederung des sozialen Organismus in ihrer Tiefe als Gliederung von Wesensgliedern des Menschen und seiner widerstreitenden Interessen verstanden wird, die einer solchen Einhegung bedürfen. Die Einhegung des Krieges durch die Dreigliederung des sozialen Organismus wird ein weiteres Thema unserer Forums-Runde sein.
Für die kommende Runde wurde zunächst vereinbart:
- Die Rolle Deutschlands in dem konkreten Konflikt um die Ukraine.
- Termin: 10.04.2022, 14.00 Uhr am bekannten Ort
Die oben erwähnten Texte und das Video zur Ukraine findet Ihr
auf dieser Website: www.kai-ehlers.de
Seid gegrüßt,
Kai Ehlers, Christoph Strässner
Bitte wie gewohnt, offenen Geist und etwas zum Knabbern mitbringen.
Und wer einen lebendigen Blick auf Russland werfen möchte, der nicht bei dem gegenwärtig tobenden Krieg in der Ukraine stehen bleiben soll, bestellt bei mir:
Russland – Herzschlag einer Weltmacht
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Ich biete Veranstaltungen zur Ukraine unter folgendem Tenor an:
Ukraine:
Krieg führen oder Brücke bauen?
Der Krieg in der Ukraine erschüttert die Welt gegenwärtig mehr als andere gleichzeitig stattfindende Kriege. Warum? Weil er mitten in Europa stattfindet? Weil er wie aus heiterem Himmel fällt? Weil Waldimir Putin den Frieden, den der Westen für die Welt sichern will, mit Füßen tritt?
Die Empörung über den völkerrechtswidrigen russischen Einmarsch in die Ukraine schlägt höchste Wellen. In Zukunft, heißt es, könne Frieden und Sicherheit nicht mehr mit nur noch gegen Russland gesichert werden. Ein gigantischer Sanktionsfeldzug gegen Russland, eine Aufrüstungsspirale ohne Gleichen, eine schon ans Rassistische grenzende Ausgrenzung alles Russischen wurde in Gang gesetzt. Wem nützt das?
Halten wir doch für einen Augenblick inne: War es denn wirklich so, dass der Westen, die EU, speziell auch Deutschland seit dem Ende der Sowjetunion alles dafür getan hat, mit Russland anstelle des zusammengebrochenen Systems des „Kalten Friedens“ eine neue Sicherheitsarchitektur für einen dauerhaften Frieden aufzubauen, wie von Russland immer wieder vorgeschlagen? Warum musste die Ukraine zwischen Europäischer Union und Eurasischer Union Russland zerrissen werden? Warum muss die N ATO bis in die Ukraine vordringen? Warum kann die Ukraine nicht das sein, was sie aus ihrer geschichtlichen Natur als Durchzugsraum zwischen Osten und Westen, zwischen Norden und Süden sein könnte: eine Brücke, die in ihrer kulturellen, geschichtlichen und geistigen Vielfalt Russland und Europa verbindet?
Über diese Fragen können wir miteinander sprechen, statt uns nur an der Vertiefung der ohnehin schon entstandenen Gräben zu beteiligen.